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Musical und Blasorchester - das funktioniert!?

Ende April 2012 führte der Musikverein 1913 Harheim e.V. zusammen mit der Anna-Schmidt-Schule Nieder-Erlenbach das Musical "Annie" auf. Dieses handelt von einem Waisenkind, welches auf der Suche nach seinen Eltern ein paar spannende Erlebnisse erfährt. Die Geschichte spielt in den USA zu Zeiten der Depression in den 1930er Jahren.

Als unser Dirigent uns im letzten Jahr den Vorschlag unterbreitete, bei einem Musical mitzuwirken, hatten wir zunächst einmal keine wirkliche Vorstellung davon, was da auf uns zukommen würde. Angekündigt war das Projekt als "Herausforderung" und "sehr probenintensiv". Abschrecken konnte das die abenteuerlustigen Musiker und Musikerinnen aber nicht.

Nachdem dann die handgeschriebenen Noten ausgeteilt worden waren und jeder die ersten Einblicke genommen hatte, wussten wir, was gemeint war. Die Vorzeichen wechselten von 5 Kreuzen zu B-Dur und wieder zurück. Ein "Vamp" hier und ein Doppelkreuz dort. Hier war erst einmal Klärungsbedarf angesagt. Ein "Vamp" dient zur Überbrückung: wenn die Schauspieler und Schauspielerinnen auf der Bühne noch nicht so weit sind, muss der "Vamp" so lange wiederholt werden, bis es im Text oder dem Gesang weitergehen kann. Ein Doppelkreuz erhöht den Ton gleich um zwei Halbtonschritte, was dem einen oder anderen Musiker dann doch geläufig war. Sodann kamen auch noch die Streicher des Musical-Orchesters der Anna-Schmidt-Schule Nieder-Erlenbach hinzu, die wir aus dem üblichen Orchesteralltag zwar nicht gewohnt waren, an die wir uns jedoch schnell und gerne gewöhnten.

Sobald die Töne erst einmal sortiert waren und alles so langsam Gestalt annahm, wurde das Ensemble dann schließlich durch die Sänger komplettiert. Auch wenn der ein oder andere Einsatz noch nicht ganz passte, erleichterte dies jedoch das Mitspiel ungemein. Es sei zu erwähnen, dass das Orchester nur die Nebenmelodien und ganz selten die Hauptmelodie spielte. Dies blieb den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne vorbehalten. Da hieß es zählen, zählen und nochmals zählen und immer die Augen zum Dirigenten, der wohl eine der schwersten Aufgaben zu bewältigen hatte. Er musste schauen, was die Akteure auf der Bühne machen und dann die richtigen Einsätze geben. Glamourös meisterte diese Aufgabe unser Dirigent, Martin Herrmann, der das Orchester des Musikvereins 1913 Harheim e.V. nun schon seit über 20 Jahren erfolgreich leitet.

Die Musikerinnen und Musiker hatten bei diesem interessanten Projekt sehr viel Spaß bei den Proben und den insgesamt fünf Aufführungen. Die Melodien werden mit Sicherheit nicht so schnell aus den Köpfen der Musiker und Musikerinnen verschwinden und man wird wohl noch lange von "Annie" reden.