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Altstadtfest Gernsbach – Erbarme, die Hesse komme!

Erbarme, die Hesse komme, sagten sich wohl die Gernsbacher, die sich über einen Auftritt des Harheimer Musikvereins zum diesjährigen Gernsbacher Altstadtfest, Ende September freuen konnten. Aber auch die Hessen waren sehr erstaunt über Guggemusik und die Erkenntnis, dass Gernsbacher eigentlich Badener und keine Schwaben sind.

Die Harheimer verbrachten Ihr Wochenende in Gernsbach im Murgtal. Der Kontakt kam durch die Musikerin Daniela Dörrer zustande, die aus beruflichen Gründen Ihren Heimatort verließ, wohl aber die Musik nicht aufgeben wollte und 2007 dem Musikverein 1913 Harheim e. V. beitrat. Die Musiker und Musikerinnen brauchten nicht viel Überzeugungsarbeit und der Ausflug nach Baden-Württemberg konnte geplant werden. Auch einige passive Mitglieder folgten der Einladung und begleiteten die Musiker und Musikerinnen nach Gernsbach.

Nach der Anreise mit dem Bus gab es ein herzliches Willkommen in Reichental mit anschließendem Sektumtrunk und einer Führung durch das Waldmuseum. Der Ortsvorsteher Edgar Sieb führte die interessierten Besucher durch das Waldmuseum und diese sahen, welche wichtige Rolle der Schwarzwald für die Anwohner seit vielen Jahren spielt. Weiter ging es im Anschluss Richtung Hotel und nach kurzem Aufenthalt auf das Altstadtfest, auf das alle schon sehr gespannt waren. Natürlich kam die Musik nicht zu kurz und ein Auftritt der Harheimer stand auf dem Plan. Das Publikum war von der modernen Stückauswahl sehr begeistert und applaudierten kräftigst. Im Anschluss folgte das atemberaubende Feuerwerk. Tausende Besucher standen in den Straßen und auf den Brücken, um dieses Schauspiel zu beobachten. Nach dem offiziellen Teil besuchten die Harheimer das Stadtfest mit Mittelaltergasse und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Das Gernsbacher Altstadtfest – ist eine vom damaligen Bürgermeister Rolf Wehrle initiierte Veranstaltung als Ausdruck der Freude darüber, dass das seinerzeit unansehnlichste Gebäude am Eingang zur Altstadt, die Brückenmühle, von dessen Eigentümer saniert wurde. Seit 1975 hat sich das Fest zu einem weit über die badischen Landesgrenzengrenzen hinaus bekannten Stadtfest entwickelt. Es ist Treffpunkt für Einheimische und Gäste aus nah und fern, welches am dritten Wochenende im September fast alljährlich stattfindet. Der Festbetrieb erstreckt sich auf der Schlossstraße, der Hofstätte, dem gesamten Stadtbuckel, der so von den Gernsbachern genannten Hauptstraße - parallel dazu in der Amtsstraße, sowie hinunterführend durch die Storrentorstraße in die Waldbachstraße. Am Samstagabend säumen tausende von Besuchern die Igelbachstraße und die Stadtbrücke, um das Höhenfeuerwerk, welches vom hoch über der Altstadt liegenden Ehrenmal abgefeuert wird, anzuschauen. Besonderheiten des Altstadtfestes sind u. a. die zahlreichen privaten Naturkeller unter den umliegenden Häusern der Altstadt, die nur während des Altstadtfestes als Schankraum mit Sitzgelegenheiten genutzt werden. Eine Gruppe namens "Gernsbacher Murgflößer" bringt ausschließlich zu diesem Fest ein Floß, welches sie aus Baumstämmen Wochen zuvor selbst gebaut haben, für Gästefahrten auf der Murg zum Einsatz - in Erinnerung an den ehemaligen Traditionsberuf.

Am nächsten Tag starteten die Harheimer mit einer Tour durch die wunderschöne Stadt Baden-Baden. Die Stadt ist ein weltbekannter Kurort und heute vor allem als Bäderstadt, Mineralheilbad, Urlaubsort, Medien- und Kunststadt sowie internationale Festspielstadt bekannt. Die Spielbank trägt ebenfalls wesentlich zur Bekanntheit bei.

Der Stadtführung folgte ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant „Wolpertinger“. Der Ausflug ins Murgtal hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht.